28.03.—15.12.2024
WUNSCHGARTEN

Das Zimmermannhaus Brugg feierte 2024 sein 40-jähriges Bestehen als Bruggs Adresse für zeitgenössische Kunst und für Kammermusik. Neben dem regulären Jahresprogramm, in dem Ausstellungen und ein Konzertzyklus stattfanden, wurde von März bis Dezember 2024 in Zusammenarbeit mit dem Vermittlungskollektiv Expositu ein Jubiläumsprojekt namens «Wunschgarten» realisiert. Das Projekt nahm sich zum Ziel, die Parkanlage neben dem Zimmermannhaus durch einen partizipativen und offenen Prozess mit der Bevölkerung der Gemeinde Brugg zu aktivieren. In drei Phasen wurde das Potenzial der Parkanlage für die Umsetzung verschiedener Projektideen genutzt. Am Ende jeder Phase wurde der Zwischenstand der Arbeit präsentiert.



^{Blicke in den Park. Foto: Maria Bänziger}

PHASE 1 «WAS WÜNSCHST DU DIR? SAMMELN»

März–Mai 2024

Fühler zur Bevölkerung strecken, den Park begehen, lernen, Übersicht gewinnen, in Kontakt treten, Ideen sammeln, üben, ausdenken, Haltung einnehmen, einladen, zum mitmachen animieren.
In fünf Workshops über mehrere Wochen hinweg wurden Bedürfnisse und Inputs aus der Bevölkerung mit der Frage gesammelt, wie und wofür die Parkanlage anders oder besser genutzt werden könnte. Vom 12.–23. Mai 2024 wurde die Ideensammlung präsentiert.

Die Illustratorin Leana Wirth begleitete die Ideenfindung.  

^{Phase 1 «Was wünschst du dir?».  Illustrationen: Leana Wirth}

PHASE 2 «UMSETZEN»

Juni–September 2024

HIER GEHTS ZUM SOMMER IM WUNSCHGARTEN

erproben, ausprobieren, eingreifen, zerstören, entstehen lassen.
In der zweiten Phase ging es darum, eine Auswahl der gesammelten Ideen als Versuchsanlagen oder konkret umzusetzen. Die ideengebenden Stimmen aus Phase 1 wurden eingeladen, mitzumachen. Ein Mitakteur in diesem kreativen Prozess war der Lärm der anliegenden Kantonsstrasse. Am 27. Mai luden wir den Lärm- und Klangexperten Andres Bosshard zu einem öffentlichen Rundgang ein, der eine neue Perspektiven auf die Geräuschkulisse eröffnete. Mit diesen Impulsen im Gepäck führten wir am 4. Juni beim Jugendfest Brugg den öffentlichen Workshop «Lärm und Lärm» in Zusammenarbeit mit dem Odeon durch – für kleine und grosse Ohren gleichermassen. Dann ging es ans Ausprobieren und Bauen. Über den Sommer hinweg wurde an sogenannten Schaffens-Tagen eine Auswahl der gesammelten Ideen für den Garten als Versuchsanlage oder konkret umgesetzt. Michael Roggli und Stephan Bruelhart richteten sich mit ihrer Werkstatt für Luftkörper im Zimmermannhaus ein und erschufen verschiedene luftige Skulpturen – eine Hommage an die abenteuerlichsten Formen. Pesche Panero und Eveline Salzgeber platzierten ihre Ohr-Skulptur im Garten, brachten sie auf Vordermann und kümmerten sich über Wochen hinweg, sie liebevoll bewachsen zu lassen. Martin Dietiker organisierte an einem dieser Samstage ein PopUp-Café vor Ort, damit das Publikum nicht nur mit Ideen, sondern auch mit Leckereien versorgt war, während die Arbeitsgruppen an ihren Projekten feilten. Gemeinschaftlich wurde eine Schaukel an die grosse Buche im Park gehängt – und damit einer der gesammelten Wünsche erfüllt. Mit einer grossen Holzbank und der von Baum und einem Gebüsch geschützten «introvertierten Bank» von sarnawirz wurde die Parkanlage komplettiert.

Zum Logbuch «Sommer im Wunschgarten»

PHASE 3 «AUS ERFAHRUNGEN LERNEN, ANSÄTZE WEITERFÜHREN» 

Oktober–Dezember 2024

Schauen was passiert ist, Erfahrungen zusammenführen, bündeln, zeigen, teilen, reden, wertschätzen, abschliessen.
In Phase 3 trugen wir - während die Inputs und Projekte im Park der Bevölkerung zugänglich waren – die Erfahrungen und Ergebnisse der vergangenen Monate zusammen und dachten in die Zukunft, über die Zeit des Jubiläumsjahres hinaus.
Was soll, was kann weiterbestehen, was weitergedacht werden? Welche Wünsche sind offen geblieben? Was soll in Zukunft an diesem Ort geschehen?
Wer fühlt sich dafür zuständig und was können wir zusammen erreichen?

Bereits während dem offenen Prozess des Projektes flossen einzelne Erkenntnisse und Aspekte immer wieder in den laufenden Strategieprozess der Institution ein. Nun wurde das Erlebte konsolidiert und floss in eine Zukunftsvision für das Zimmermannhaus ein, die für einen Beitrag für die Brugger Neujahrsblätter formuliert und öffentlich publiziert wurde. Ebenso wurden aufgrund des Projektes für 2025 ein Projekt initiiert, das sich explizit an die Brugger Kultur- und Kreativschaffenden wendet und den Park wiederum als Aktionsort vorsieht.

Zum Beitrag Brugger Neujahrsblätter Download (pdf)






IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Vermittlungskollektiv
expositu.ch